Fördertopf
im LVR-Projekt Insektenkumpel
Der in diesem Projekt vorhandene Fördertopf von 28.500 € wird durch den LVR im Netzwerk Kulturlandschaft ausgelobt und von der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet verwaltet. Der Förderaufruf richtet sich je nach Projekt an Privatpersonen, Schulen, Kitas, Vereine oder Institutionen. Die Mittelverteilung richtet sich zum einen nach der Umsetzbarkeit der beantragten Projekte, zum anderen nach dem Eingang der Anträge. Anträge auf Förderung können formlos per Mail gestellt werden, müssen aber einen Nachweis (Fotos) enthalten, dass sie prinzipiell umsetzbar sind. Die Entscheidung über die Mittelverteilung erfolgt möglichst zeitnah. Die Mittel werden dann in Form der Materialien für das jeweilige Projekt zur Verfügung gestellt. Die BSWR steht bei der Umsetzung und auch bei der Planung fachlich beratend zur Seite und begutachtet die umgesetzten Projekte vor Ort.
Projekte können unter katrin.schneider@bswr.de oder verena.niehuis@bswr.de beantragt werden. Die förderfähigen Projekte werden im Folgenden vorgestellt.
Haben Sie noch Fragen? Oder wissen nicht, wie/ob sich Ihre Projektidee umsetzen lässt? Melden Sie sich gerne!
Ausgeschöpft!
Der Topf ist leer.
Jetzt geht es bald an die Umsetzung.
Wildbienenhaus Petit Maison
Nistmöglichkeiten für Wildbienen
Wildbienenhäuser stellen eine Nistmöglichkeit für verschiedene Arten solitärer Wildbienen dar. Sie sollten deshalb einige Anforderung erfüllen, um somit an Biologie und Lebensweise möglichst vieler Wildbienenarten, Wettereinflüsse und Fressfeinde angepasst zu sein:
- Niströhrchen in unterschiedlichen Durchmessern anbieten (4 – 9 mm), um möglichst vielen Arten Nistbedingungen bieten zu können. Die Röhrchen müssen unbedingt sauber gesägt und nicht ausgefranst sein, ansonsten besteht extreme Verletzungsgefahr für die Tiere und ihre dünnen Flügel.
- Gitter zum Schutz gegen Fressfeinde, z.B. Spechte. Der Abstand zu den Niströhren sollte einige cm betragen.
- Dachpappe zum Schutz gegen Regen.
- Feste Aufhängung mind. 1m über dem Boden an einem sonnigen, wettergeschützten Standort mit südlicher Ausrichtung.
Urheber: Duisburg summt!, Duisburger Wildbienen-Wohnungsbaugesellschaft
Sie erhalten ein fertiges Wildbienenhaus, bei dem noch kleine Handarbeiten notwendig sind (Niströhrchen in den Corpus stopfen, Dachpappe anbringen).
Sandarium im Blumentopf
Nistmöglichkeiten für Wildbienen
Ein Sandarium ist eine Nisthilfe für bodenbrütende Wildbienenarten und stellt eine Sandfläche dar, in die die Tiere ihre Nistgänge graben können. Für den heimischen Balkon oder Garten kann ein kleines Sandarium im Blumentopf angelegt werden.
Urheber: Wildbienen wild vernetzt, Biologische Station Haus Bürgel
Der Tontopf wird mit einem Sand-Lehm-Gemisch bis zum Rand befüllt, die Fläche nun festklopfen und gegbenenfalls ein wenig nachfüllen. Wer möchte kann noch Steine drauflegen. Mit einem Gitter abdecken, um die Nistgänge vor Räubern (z.B. Vögel) zu schützen. Das Loch im Topf dient für den Ablauf des Wassers. Am Besten wird das Sandarium dennoch an einer überdachten Stelle aufgestellt.
Sie erhalten die einzelnen Materialien für das Sandarium im Blumentopf und müssen diese dann noch zusammenfügen.
Lehmsteilwand "to go"
Nistmöglichkeiten für Wildbienen
Viele Wildbienen bauen ihre Brutnester in Lehmwänden, allerdings finden sie in den meisten Gärten/Balkonen weder Lehm noch andere Nistmöglichkeiten, wie z.B. Steilwände. Deshalb empfiehlt es sich durch selbstgebaute Lehm-Steilwände den Wildbienen eine Nistmöglichkeit zu bieten.
Urheber: Gelsenkirchener Werkstätten, Duisburg Summt!
Heimische Stauden
Nahrung für Nektarfresser
Private Hausgärten sind ein wichtiger Lebensraum für heimische Insekten. Insbesondere wenn diese naturnah gestaltet sind, bieten sie verschiedenen Insektenarten Nahrungsquellen, Versteck- und Nistmöglichkeiten, Balz- und Paarungsorte, sowie Möglichkeiten zur Überwinterung. Insbesondere bei der Nahrungssuche bieten private Hausgärten mit einem bunten Blütenmeer aber oftmals nicht die Nahrungsvielfalt, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat. Gezüchtete und gefüllte Blüten bieten keinen Nektar und Pollen. Auch einige gebietsfremde Stauden oder Blütenpflanzen aus dem Baumarkt bieten heimischen Insekten nur wenig Nahrung. Teilweise weisen die Pflanzen kein ausreichendes Nektar- und Pollenangebot auf, teilweise ist die Anatomie der blütenbesuchenden Insekten nicht auf die Anatomie der Blüte abgestimmt. Heimische Pflanzen und Stauden sind oft eine ideale Nahrungsquelle für viele blütenbesuchende, nektar- und pollenfressende Insekten und bieten zudem auch gute Versteckmöglichkeiten.
Auch die in den letzten Jahren „modern“ gewordenen Schottergärten sind für viele Insekten und weitere heimische Tiere kein adäquater Lebensraum. Die blanken Steine ohne Bewuchs überhitzen massiv und bieten zudem keine/kaum Nahrungs- und Versteckmöglichkeiten für Insekten.
Um dem entgegen zu wirken kann mit heimischen Stauden aus einer speziellen Staudengärtnerei der heimische Privatgarten aufgewertet, bzw. umgestaltet werden. Dieser Projektaufruf richtet sich insbesondere an die Umgestaltung von Schottergärten.
Sie erhalten heimische Stauden aus einer speziellen Staudengärtnerei, die dann von Ihnen gepflanzt werden. Benötigen Sie Hilfe beim Pflanzen? Sprechen Sie uns gerne an.
Bienenrucksack
Didaktischer Workshop für Kitas und Grundschulen
Insektenschutz ist ein wichtiges und aktuelles Thema und auch schon für die Kleinsten spannend. Der Bienenrucksack enthält didaktisches Material, mit dem Workshops zum Thema Wildbienen in verschiedenen Einrichtungen angeboten werden. In dem Rucksack befinden sich verschiedene Materialien und Spiele, die unsere Sinne anregen. Spielerisch werden Biologie und Lebensweise, Gefährdung und Schutzmöglichkeiten unterschiedlicher Wildbienenarten erarbeitet und erforscht.
Der Workshop von etwa 1,5 - 2 Stunden richtet sich an Kitas und Grundschulen. Wir vereinbaren einen individuellen Termin, an dem Sie von uns Besuch in Ihrer Einrichtung erhalten und der Workshop vor Ort mit den Kindern durchgeführt wird.
Bienenziegel
Workshop für Gruppen
Bienenziegel sind, ähnlich wie Insektenhäuser, eine Nistmöglichkeit für unterschiedliche solitäre Wildbienenarten. In einem Workshop für Gruppen Schulen, Kitas oder auch Erwachsene werden gemeinsam und kreativ solche Nistmöglichkeiten aus Ton gebastelt. Anschließend werden die Ziegel gebrannt und bieten dann an einem wettergeschützten, überdachten, sonnigen Ort einen guten Nistplatz für unterschiedliche Bienenarten.
Achtung: für diesen Kurs ist ein Brennofen notwendig!
Der Kurs ist ein Angebot unseres Netzwerkpartners Wilde Biene e.V. und eignet sich für Gruppen ab dem Vorschulalter (dann als Eltern-Kind-Aktion) bis hin zu Senioren. Wir vereinbaren einen individuellen Termin, an dem Sie Besuch von der Initiative in Ihrer Einrichtung erhalten. Vor Ort basteln Sie aus Ton Ziegel, die verschiedenen Wildbienenarten als Nistmöglichkeit dienen. Nach dem Töpfern können Sie die Ziegel in Ihrem Brennofen brennen. Die fertigen Bienenziegel werden dann an einem geeigneten Ort aufgestellt. Bei der Suche nach einem passenden Ort sind wir gerne behilflich.
Umgestaltung Außengelände
Nahrungs- und Nistmöglichkeiten schaffen
Dieses Projekt richtet sich an Schulen, Kitas, Vereine o.ä., hier sind ausdrücklich keine Privatpersonen angesprochen!
Sie möchten auf Ihrem Außengelände Nahrungs- und/oder Nistmöglichkeiten für blütenbesuchende Insekten und Wildbienen schaffen? Das können Sie mit einer kleinen Umgestaltung schnell erreichen. Auch Grünflächen an Sportstätten oder die Gärten von Schulen oder Kitas sind wichtige Lebensräume für heimische Insekten, weisen aber oftmals keine hohe Biodiversität auf. Auch an diesen Orten kann der mangelnden Artenvielfalt an Blütenpflanzen und Insekten entgegengewirkt werden. Folgende Projektvorschläge könnten je nach Gegebenheiten umgesetzt werden:
- Pflanzung von Stauden
- Anlage von Blühwiesen mithilfe von Regiosaatgut
- eines Sandariums
Dieses Projekt bedarf einer etwas detaillierteren Planung und Umsetzung. Sprechen Sie uns bei Interesse für eine gemeinsame Ideensuche gerne an!