Natur auf ehemaligen Industrieflächen
Die hohe Vielfalt unterschiedlichster Lebensräume auf engem Raum lässt das Ruhrgebiet zu den „Hotspots“ der Artenvielfalt (Biodiversität) in der Bundesrepublik zählen.
Von den rund 4000 Blütenpflanzen in Deutschland kommen allein 1500 im Ruhrgebiet vor. Dies sind nahezu drei Viertel der im Bundesland NRW vorkommenden Arten. Die Besonderheit der urban-industriellen Standorte, bedingt durch die extremen Lebensbedingungen, hat zur Etablierung von bemerkenswerten Pflanzen und Tieren geführt, die ursprünglich aus natürlich wärmebegünstigten Gebieten stammen. Viele dieser Arten weisen hier die größten Vorkommen außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsareals auf und können als Charakterpflanzen des Ruhrgebietes beschrieben werden. Darüber hinaus ist die hohe Zahl an bedrohten Arten von Bedeutung. Dabei handelt es sich um Arten, die sowohl im Land Nordrhein-Westfalen als auch bundesweit auf der Roten Liste als im Bestand bedroht eingestuft werden. Innerhalb der Ruhrgebietsflora sind mehr als 50 Farn- und Blütenpflanzenarten nachgewiesen, die in der bundesweiten Roten Liste aufgeführt werden.
Flora des Ruhrgebiets
Die Flora des Ruhrgebiets ist so vielfältig wie das Ruhrgebiet selber. Auf Industriebrachen, in urbanen Lebensräumen, auf Friedhöfen oder an Flußufern siedeln Neubürger neben einheimischen Arten, von denen nicht wenige auf der Roten Liste verzeichnet sind.
Fauna des Ruhrgebiets
Das Ruhrgebiet bietet auch einer Vielzahl von Tierarten einen Lebensraum.
Einige haben heutzutage ihren Verbreitungsschwerpunkt im urbanen Raum wie zum Beispiel Wanderfalke und Mauersegler.
Andere wie der Flussregenpfeifer oder die Kreuzkröte haben Sekundärstandorte wie Abgrabungen und Industriebrachen erobert.
Und viele in der Normallandschaft seltene oder vielerorts bereits verschwundene Arten wie die Blauflügelige Sandschrecke und Ödlandschrecke haben hier neue Lebensräume gefunden.